Zum Gedenken an Pater Chris Aarts

Pater Chris Aarts ist am 18. Juli verstorben

Er wurde 1934 in den Niederlanden geboren. 1955 trat er in den Kreuzherren-Orden ein und empfing 1961 seine Priesterweihe. Im Rahmen eines größeren Engagements seines Ordens in Deutschland wirkte er seit 1963 als Kaplan, dann als Pfarrer in Wuppertal. Seit 1970 leitete er dort auch die ökumenische Telefonseelsorge. 1985 kam er als Pfarrer nach St. Johannes, 1996 übernahm er auch die (damalige) Pfarre St. Anna und leitete schließlich ab 2003 den Pfarrverband Angerland. Seit seiner Pensionierung 2006 lebte er als Subsidiar in Haan. Zu Ostern dieses Jahres zog er in das Haus Salem in Lintorf ein.

 

In einer Autobiographie schildert er, wie er auf natürliche Weise im Umfeld seiner Familie in den katholischen Glauben hineingewachsen ist. Wesentlich für seine Persönlichkeit als Seelsorger wurde dann der Geist des 2. Vatikanischen Konzils. Er schreibt: „Gott ist Liebe und der Mensch ist im Wesen das Ebenbild des Schöpfers. Dies den Menschen zu sagen, ist der Grundtenor meines Glaubens und Handelns.“ Viele Menschen in unserer Gemeinde werden sich gerne erinnern, wie er dieses Anliegen mit klaren, zeitgemäßen, lebensnahen, eindrücklichen Worten vermittelt und diesen Worten in Stille und Andacht, in Zeichen und Gesten Raum zu Entfaltung gegeben hat. Hierfür konnte er auch aus seinen weitgespannten Interessen an Kunst und Kultur schöpfen.

 

Diese vielfältigen Interessen sowie seine Freundlichkeit und Aufgeschlossenheit machten ihn zu einem stets willkommenen Gast und Gesprächspartner. Gerne unterhielt er sich mit Besuchern bei einem „Käffken“. Entspannung fand er in der Pflege seines prachtvollen Gartens in Lintorf und dann auch auf seinem „Balkon-Garten“ in Haan.

 

In seine Lintorfer Zeit fielen etliche schwierige organisatorische Entscheidungen, darunter die Zusammenlegung der Gemeinden, die Aufgabe des Pfarrzentrums St. Anna und des Kindergartens St. Anna. Hier halfen ihm seine Geradlinigkeit und ein gutes Maß an Leitungsgeschick.

Sein „Ruhestand“ in Haan schenkte ihm noch viele Jahre an seelsorglicher Tätigkeit ohne amtliche Verpflichtungen. Als er alters- und krankheitsbedingt kürzertreten musste, konnte er mit Unterstützung seines Freundeskreises noch längere Zeit in seiner Wohnung leben, bis er schließlich in diesem Frühjahr in das Haus Salem zog. Am 28. Juni feierte er dort noch mit einigen „alten“ Weggefährten seinen 89. Geburtstag. Nach einer Blinddarm-Operation hat er sich dann nicht mehr erholt.